Fridays for Future: einfach mal zuhören!

Veröffentlicht am 08.04.2019 in Bildung

Sie sollten ihre Forderungen den Profis überlassen. So giftete ein vorgeblich Liberaler (!) über die jungen Menschen, die für den Schutz des Klimas die Schulen verlassen und auf den Straßen dieser Erde für saubere Luft demonstrieren. Es gibt genug Politiker aus allen Reihen, die in die gleiche Kerbe hauen. Das Motto: Lernt erst mal was, das könnt ihr auch mitreden! (Hajo Guhl (70) hat sich umgeschaut.)

Moment mal: Ein Physik-Leistungskurs sollte durchaus in der Lage sein, die Zusammenhänge von CO2-Ausstoß und Erderwärmung hinreichend zu erarbeiten und die Konsequenzen abzuleiten. Die Schulpläne der deutschen Bildungsanstalten sehen unter anderem vor, junge Menschen zum eigenständigen Denken zu erziehen.

Also, wer irrt hier? Die angeblich so Erwachsenen! Vertreter von Friday for Future haben am Montag, 8. April 2019 in Berlin ihrer Forderungen vorgelegt und ausführlich begründet: Anschauen oder Nachlesen

Warum gehen Schüler weltweit auf die Straße?

„Seit Beginn der Industrialisierung hat sich die Erde laut IPCC bereits um circa ein Grad Celsius erwärmt. Es bleibt daher wenig Zeit, den Klimawandel aufzuhalten und so zu verhindern, dass die Kipppunkte im Klimasystem überschritten werden. Tun wir das nicht, werden die verursachten Schäden weit höhere Kosten mit sich bringen als alle Investitionen in konkrete Maßnahmen zur Vermeidung der Klimakatastrophe.

Fridays For Future fordert die Einhaltung der Ziele des Pariser Abkommens und des 1,5°C-Ziels. Explizit fordern wir für Deutschland:

  • Nettonull 2035 erreichen
  • Kohleausstieg bis 2030
  • 100% erneuerbare Energieversorgung bis 2035

Entscheidend für die Einhaltung den 1,5°C-Ziels ist, die Treibhausgasemissionen so schnell wie möglich stark zu reduzieren. Deshalb fordern wir bis Ende 2019:

  • Das Ende der Subventionen für fossile Energieträger
  • 1/4 der Kohlekraft abschalten
  • Eine Steuer auf alle Treibhausgasemissionen. Der Preis für den Ausstoß von Treibhausgasen muss schnell so hoch werden wie die Kosten, die dadurch uns und zukünftigen Generationen entstehen. Laut Umwelt-Bundes-Amt (UBA) sind das 180€ pro Tonne CO2.“

Wollen sie eine Revolution?

Nein, nur die Umsetzung des Pariser Klimagipfels von 2015! Die Schlußfolgerung der Schüler: "Das ist übrigens eine verbindliche Grundlage für effektive Klimaschutzmaßnahmen, die international erarbeitet wurde. Danach ist der aktuelle klimapolitische Kurs in Deutschland ist mit diesem Abkommen nicht vereinbar. Daraus leiten sich die Forderungen der Schüler ab: Ein auf dem 1,5 °C-Ziel beruhenden Klimaschutzgesetz sowie eine zukunftsorientierte und nachhaltige Zusammenarbeit auf europäischer und globaler Ebene."

Die Folgerung

Die Schüler haben im Unterricht nur aufgepasst und streiken zurecht. Wenn auch nicht im Sinne der Schulpflicht. Auch wenn es manchen in der Republik nicht in das aktuelle politische Klima oder in den Kram passt. Und: Ruhe ist nicht erste Bürgerpflicht. Und Vorsicht beim verbalen Niedermachen: Bei den Kommunalwahlen in Brandenburg gilt das Wahlrecht ab 16 Jahren.

Das altvordere Gemaule über die ungezogene Jugend kommt dem Autor übrigens bekannt vor. Zu seiner Zeit hieß das: "Geht erst mal zum Frisör." Etwas drastischer kam es auch rüber: "Unter Adolf wär das nicht passiert!" Die braunen Ansichten scheinen überlebt zu haben. Die Zeiten ändern sich offensichtlich doch nicht so schnell...

 
 

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