Kiffen: Schlimmer als Alk?

Veröffentlicht am 07.11.2022 in Gesundheit

Der Grund, weshalb Cannabis verboten war, hundert Jahre lang, in fast allen Ländern Europas und Nordamerikas, war nicht der, dass es eine so starke Droge ist; stark dosieren kann man auch legale Gifte. Der Grund war der, dass es eine fremde Droge war, illegal eingewandert aus dem Osten, undurchschaut, unverstanden und unberechenbar in ihren Wirkungen. So ein FAZ-Feuilletonist. Schauen wir einmal nach! (Von Hajo Guhl, weder bekifft noch besoffen)

Was will Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) im Jahre 2022? „Die Legalisierung ist der Königsweg, den Schwarzmarkt auszutrocknen“, sagte der sozialdemokratische Mediziner in den ARD-Tagesthemen. Es gehe uns ja darum, die Gesundheitsgefährdungen durch Cannabis zu reduzieren. Die Legalisierung sei eine Möglichkeit, den Konsum zu beschränken und den Jugendschutz zu verbessern.

Cannabis besitzt vor allem in China eine 2500 Jahre alte Tradition als Nutz- und Heilpflanze und gehört zu den ältesten bekannten Rauschmitteln Vermutlich über Indien gelangte die Pflanze in den Mittleren und Nahen Osten und breitete sich schließlich über Europa bis nach Nord- und Südamerika aus.

Cannabis galt im 19. Jahrhundert noch als medizinisches Allheilmittel (wie Laudanum bzw. Opium oder gemahlene Mumien) und war in Deutschland bis 1929 komplett legal. Dann wurde es zusammen mit Kokain und Heroin in einem internationalen Abkommen als Rauschgift eingestuft und verboten. Das hoch gereinigte Opium wurde als Heroin anfangs als Hustenmittel für Kinder verkauft. Die destillierten Kokablättern von Sigmund Freud als bewusstseinserweiterndes Medikament angepriesen. Alleine im Jahr 1928 gingen in der Reichshauptstadt Berlin 73 Kilogramm Morphin und Heroin legal über die Ladentische der Apotheken. Der Konsum von Cannabis spielte im damaligen Deutschland keine große Rolle. (Mutter, der Mann mit dem Koks ist da...)

Der Joint begann seinen Siegeszug mit der Hippy-Kultur in den westlichen Ländern in den späten Sechzigern. Schwarzer Afghane und Roter Libanese waren in West-Deutschland Diskos für rund fünf Mark pro Gramm zu haben. Rauchen war ja nicht schädlich: Die Tabakindustrie hatte die Welt mit ihrem suchterzeugenden Nikotin-Stengel süchtig gemacht. Lungenkrebs egal! Rauchen war chic und modern. Hollywoods Filmstars qualmten sich von Film zu Film, bis in den Tod Deutschlands TV-Kommissare quarzten was das Zeug hielt.

Seitdem wird heftig debattiert, häufig auf dem berühmten Stammtisch-Niveau, sprich mit einer gehörigen Unkenntnis. Für diese aufrechten Bürger bleibt  ein Joint die Teufelsdroge und der direkte Weg in die Hölle. Die bekiffte THC-Front überlegt dagegen, wie sie ihre Dealer kontaktiert oder zum Cafeshop nach Amsterdam kommt.

Seit den 68ern ist nun viel passiert im Cannabis-Handel und -Konsum. In einer Grauzone dürfen Schmerzpatienten in Deutschland seit 2017 THC-Haltiges einnehmen. Die Anpflanzung von Cannabis ist in Deutschland streng kontrolliert zugelassen. Doch die Welt hat sich weiter gedreht. In den USA ist Cannabis in vielen Staaten (bedingt) legal und etlichen Länder wollen folgen!

Für „Wiedereinsteiger“ ist das heutige Haschisch mit Vorsicht zu genießen. Der THC-Gehalt liegt heute bis zu dreimal höher als im Shit von anno dunnemals. Auch das Grundübel des Schwarzmarktes ist immer noch nicht beseitigt. Das Zeug wird gestreckt, auch mit real süchtig machenden Beigaben!

Für den aufrechten Stammtischbruder ist das Grund genug: Haschisch ist und bleibt das Teufelszeug und gehört verboten. Prost, und kippt seinen Korn mit´nem Pils! Und am Wochenende gab’s auf der Datsche oder dem Campingsplatz die obligatorische Flasche Korn!

Das menschliche Hirn sei bis zum 25. Lebensjahr noch nicht vollständig ausgereift, warnen dagegen Kinderärzte. Regelmäßiger Cannabiskonsum könne bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen irreparable Hirnschäden verursachen. Ohne in Polemik zu entgleiten: Das gilt wohl auch für jede andere Droge. Egal ob vom Feld, dem Gewächshaus, der Destille oder einem Chemie-Labor!

Fakt ist: Analysen gehen für Deutschland von jährlich etwa 74.000 Todesfällen durch Alkoholkonsum allein oder bedingt durch den Konsum von Tabak und Alkohol aus. Nachgewiesene Cannabistote: Keine!

 
 

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