Lebensmittel im Land verarbeiten

Veröffentlicht am 24.03.2021 in Landwirtschaft

„Wertschöpfung in der Brandenburgischen Lebensmittelwirtschaft ausbauen“ hieß ein Antrag (Drucksache7/3191) der Koalitionsfraktionen, der am Mittwoch 24. März im Landtag debattiert wurde. Was auf den Höfen der Mark geerntet wird oder heranwächst, soll auch im Lande verarbeitet oder veredelt werden. Das schafft Arbeitsplätze. Dazu der agrarpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Johannes Funke:

Was uns derzeit fehlt, ist die breit aufgestellte Wertschöpfungskette zwischen Acker und Stall am Beginn der Kette und Teller, Messer und Gabel am Ende der Kette. Wir müssen uns der regionalen Potenziale besinnen. Produkte aus Brandenburg zusätzlich mit einem EU-notifizierten Regionalsiegel zu versehen, ist der Mercedes-Stern, der zusätzlich Vertrauen, Verbindlichkeit und Rechtssicherheit für den Begriff „Regionalität“ schaffen wird“, so Johannes Funke.

Damit setzen wir heute den wichtigsten Impuls, den dieses Parlament in dieser Wahlperiode in Sachen Landwirtschaft setzen kann. Drei Punkte seien für den Erfolg mitentscheidend.

  • Der Einsatz von Folien sei zukünftig einer sachlichen und angemessenen Bewertung zu unterziehen. "Wenn sich junge Leute heute auf den Weg machen, um zum Beispiel Gemüse ökologisch zu erzeugen, dann werden wir in den nächsten Jahren noch einen deutlichen Zuwachs beim Einsatz von Folien, von Netzen und von Zelten sehen. Anders lässt sich der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln nicht reduzieren, der Wasserverbrauch nicht managen und der Winderosion gar nicht vorbeugen“, so Funke.
  • Die Wertschöpfung der Landwirtschaft sei immer dort am höchsten, wo Nutztiere gehalten werden. Und genau hier fehle es nach Ansicht von Johannes Funke an den entscheidenden Kapazitäten: "Inzwischen werden Rinder zur Schlachtung nach Mecklenburg-Vorpommern, nach Bayern und sogar bis nach Italien gefahren. Schweine werden in Größenordnungen nach Sachsen-Anhalt, Nordrhein-Westfalen oder Schleswig-Holstein verbracht. Lediglich beim Geflügel verfügen wir noch über nennenswerte Kapazitäten. Das dürfen wir so nicht stehen länger stehen lassen.“ Funkes Fazit: „Solange Nutztiere im Land Brandenburg gehalten, gemästet, transportiert, betäubt und geschlachtet und verarbeitet werden, solange haben wir die Kontrolle über das Geschehen."
  • Landwirte seien Unternehmer in einem globalen Wettbewerb. Eine agrarische Urproduktion zu knallharten Weltmarktbedingungen könne und dürfe aber nicht das Ziel sein, daher sei eine Flankierung im Rahmen der gemeinsamen Europäischen Agrarpolitik mehr als legitim. "In den nächsten drei Tagen verhandeln die Agrarminister der Länder final die Ausgestaltung der Europäischen Agrarpolitik innerhalb Deutschlands. Deshalb nutze ich dieses Plenum noch einmal um für die einkommensstabilisierende Wirkung der 1. Säule EU-Agrarförderung zu werben. Ohne eine stabile Basisprämie wird es auch für die regionalen Produkte nicht weitergehen“, so Funke.

Funke appellierte abschließend daran, nicht den Anspruch zu verlieren, die mehr als sechs Millionen Menschen in der Region Berlin und Brandenburg zu ernähren. Nicht zuletzt deswegen sei die regionale Wertschöpfungskette vom Erzeuger bis zum Verbraucher von elementarer Bedeutung.  

 
 

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