Aktienbörse: Vom Geld aus leerem Beutel

Veröffentlicht am 24.08.2023 in Wirtschaft

Es geht um Erleichterungen für Börsengänge oder wie der Anleger zu schnellem Geld kommt! Bert Brecht (BB) hätte seinen Freude an den Ereignissen. Hat er doch in der Drei-Groschen-Oper sagen lassen: Was ist der Einbruch in eine Bank gegen die Gründung einer solchen. Das Gründen einer Bank ist heute schwerer geworden, zugegeben. Aber es gibt SPAC.

Der letzte Kandidat sammelte 23 Milliarden

Mit einem Trick an der Aktienbörse lässt sich auch heute schnelles Geld machen! Bislang am besten in den USA an der Nasdaq. Da hat der Vietnamesische Autohersteller VinFast sich Anfang August 2023 mit Black Spade zusammen getan und binnen weniger Tage einen Börsenwert von 23 Milliarden Dollar gemeldet.

Das Geld steckte in einer sogenannten „SPAC“ (Special Purpose Acquisition Company). Diese spezielle Gesellschaft zum Zwecke des Einsammelns (wörtliche Übersetzung) hatte aus heiterem Himmel in den ersten Tagen einen höheren Wert an der Nasdaq als VW und Ford zusammen. Nur: Die Vietnamesen hatten im letzten Jahr gerade einmal 2900 Elektromobile in die USA und nach Kanada geliefert.

Das schnelle Geld lockt Spekulanten

Zurück zum Trick mit dem schnellen Geld: Wer eine Firma an die Aktienbörse bringen will, ohne die Hürden einer Erstanmeldung, kauft eine leere Hülle – eine SPAC. In diese bringt er sein eigentliches Unternehmen ein und versucht Geld bei den Spekulanten (Anlegern) einzusammeln. Bei solchen Börsen-Neulingen kann man häufige wilde Kurssprünge beobachten. Bis hin zum Zusammenbruch. Die einen kassieren die Gewinn-Mitnahmen, die anderen haben zu teuer eingekauft. So das reale Leben. BB hätte seine Freude dran.

Der liberale Vorschlag

Christian Lindner – Bundesfinanzminister und Chef einer Klientel-Partei fürs Kapital – sowie sein Helfer Marco Buschmann sollen eben diesen Umgang mit Unternehmenshüllen als Spekulationsobjekt an die deutschen Börsen bringen. Sie schreiben:

„Mit einer Vielzahl an Maßnahmen bauen wir Hürden für den Kapitalmarktzugang ab. Beispielsweise senken wir die für einen Börsengang erforderliche Mindestmarktkapitalisierung und ermöglichen die Einführung von Mehrstimmrechtsaktien. Wir führen mit der Börsenmantelaktiengesellschaft ein neues Instrument ein, das Start-ups und Wachstumsunternehmen einen alternativen Weg an den Kapitalmarkt eröffnet, von dem auch Anleger profitieren können. Die international unter dem Begriff „SPAC“ (Special Purpose Acquisition Company) bekannte Börsenmantelaktiengesellschaft ist eine Gesellschaft ohne eigenes operatives Geschäft, die gegründet wird, um mittels eines Börsengangs Kapital einzusammeln und hiermit ein - vor dem Börsengang unbestimmtes - nicht-börsennotiertes Unternehmen zu übernehmen und so mittelbar an die Börse zu bringen. Das Gesetz sieht eine ausgewogene Regelung vor, die auch den Belangen des Anlegerschutzes und der Sicherstellung der Mitbestimmung der Arbeitnehmer im Aufsichtsrat angemessen Rechnung trägt“.

Liebe Freunde, sagt ein Börsianer

„Das mit den SPACs klingt nach einer Einladung an die Heuschrecken und könnte mittels Verbriefung auch im Zertifikatehandel durchgereicht werden. Auch nicht zu unterschätzen: Bisher transparente Eigentumsstrukturen bei GmbH und KG (Mittelstand) werden mit der Mantel-AG intransparent“. (Alles schon geschehen! Es kommentierte Hajo Guhl)

 
 

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