Kastrierte Kopfpauschale

Veröffentlicht am 15.11.2004 in Gesundheit

Zu den bislang vorliegenden Eckpunkten einer Einigung zwischen CDU und CSU zu den unterschiedlichen Konzepten einer Gesundheitsreform und den daraus gezogenen Konsequenzen fuer das gemeinsame Steuerkonzept der Union erklaert der stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Joachim Poss:

Wie gewonnen, so zerronnen. Die den Buergern im naechsten Jahr zukommenden weiteren steuerlichen Entlastungen durch die letzte Stufe der Steuerreform 2000 wuerden auf breiter Front zurueckgenommen werden, wenn die Union ihren Formelkompromiss zur Gesundheits- und Steuerpolitik tatsaechlich gesetzgeberisch umsetzen koennte.

Wenn die bisherigen Angaben zutreffen, wird das gemeinsame steuerpolitische Konzept von CDU und CSU vom 7. Maerz 2004 zur Unkenntlichkeit zerstueckelt. Der Spitzensteuersatz soll nicht mehr 36 Prozent, sondern 39 Prozent betragen und dieser Spitzensteuersatz soll bereits ab einem zu versteuernden Einkommen von 30.000 Euro Anwendung finden. Ab einem zu versteuernden Einkommen von 13.000 Euro soll bereits ein Steuersatz von 23 Prozent erreicht werden. Dieser Tarifverlauf fuehrte zu einer Steuererhoehung von ueber zwei Milliarden Euro im Vergleich zum Tarif 2005.

Hinzu kaemen die mittelbaren Steuererhoehungen, die durch den beim Arbeitnehmer zu versteuernden Zuschlag auf den Bruttolohn durch Auszahlung des Krankenkassenbeitrages des Arbeitgebers an den Arbeitnehmer entstuenden. Im Vergleich zum Tarif 2005 wuerden die Buerger damit insgesamt um rund 15 Milliarden Euro hoeher belastet. Statt der angekuendigten Steuersenkungen wuerde es nach den neuen Plaenen daher massive Steuererhoehungen geben.

Mit diesen Steuererhoehungen will die Union die Kosten fuer den weiterhin notwendigen Sozialausgleich fuer diejenigen Buerger finanzieren, die durch die mittlerweile zwar kastrierte Kopfpauschale aber dem neuerdings vorgeschlagenen Zusatz-Krankenkassenbeitrag von 1,5 Prozent des Bruttolohnes finanziell ueberfordert wuerden. Insgesamt waere der Formelkompromiss der Union ein fuer die Buerger nicht mehr zu ueberschauendes Gemisch, das insbesondere Verheiratete, Selbststaendige und Beamte, Rentner und mittlere Einkommen deutlich hoeher belasten wuerde als dies ab 2005 der Fall ist. Das ist der Beleg fuer Oppositionsunfaehigkeit.

 
 

Für Sie im Landtag

Jörg Vogelsänger

Wahlkreis 31: Märkisch-Oderland I/ Oder-Spree IV

Ludwig Scheetz

Wahlkreis 27: Dahme-Spreewald II/
Oder-Spree I

Für Sie im Bundestag

Mathias Papendieck

Wahlkreis 63: LOS, FFO

LOS SPD bei Facebook!

Besuche unsere Seite auf Facebook!

Newsticker

17.04.2024 18:16 Rolf Mützenich zur China-Reise des Bundeskanzlers
China-Reise des Bundeskanzlers: Wichtige Impulse für eine gemeinsame Diplomatie Rolf Mützenich, Fraktionsvorsitzender: Erneut hat ein direktes Gespräch des Bundeskanzlers mit Präsident Xi wichtige Impulse für eine gemeinsame Diplomatie im Krieg in der Ukraine geben können. Nicht umsonst ist die Reise des Bundeskanzlers vom ukrainischen Präsidenten Selenskyj sehr positiv bewertet worden. „Erneut hat ein direktes Gespräch… Rolf Mützenich zur China-Reise des Bundeskanzlers weiterlesen

16.04.2024 15:10 Bernd Westphal im Podcast zur wirtschaftlichen Lage in Deutschland
“Wir werden nicht das Streichkonzert im sozialen Bereich machen. Ganz im Gegenteil” In der aktuellen Folge des Podcasts „Lage der Fraktion“ ist Bernd Westphal zu Gast, der wirtschaftspolitische Sprecher der SPD-Fraktion. Er erklärt, warum die wirtschaftliche Lage besser ist, als viele sagen; dass die Kritik der Wirtschaftsverbände an der Bundesregierung unangemessen ist, und, wieso die… Bernd Westphal im Podcast zur wirtschaftlichen Lage in Deutschland weiterlesen

Ein Service von websozis.info

Besucher:670454
Heute:33
Online:2