Corona-Impfe: Aufgeschoben, nicht aufgehoben!

Veröffentlicht am 16.03.2021 in Allgemein

Heute Abend (16. März 2021) hatte ich einen Termin in Luckenwalde. Kurz nach 19:00 Uhr sollte ich – 72 Jahre und impfberechtigt - den ersten Schuss mit dem Impfstoff von Astra Zeneca erhalten. Der Stopp für das Vakzin aus England und Schweden machte einen Strich durch die Rechnung. Eine Betrachtung von Hajo Guhl

F&A des Brandenburger Gesundheitsministeriums

Bis auf weiteres finden auch in Brandenburg keine Impfungen mit dem Serum von AstraZeneca statt. Was bedeutet das konkret für Brandenburgerinnen und Brandenburger? Eine Pressemeldung gibt Fragen & Antworten (F&A) auf häufig gestellte Fragen zum Thema.

Die Absage kam gestern per E-Mail wenige Stunden nach dem Impfstopp. Das bundesweite Online-System zur Impfanmeldung und Verwaltung scheint also zu funktionieren. Auch die Vereinbarung zu einem neuen Termin. Das System bot mir der Einfachheit halber das Datum zum zweiten vorgesehenen Impfschuss an. Wie vereinbart ist das Mitte Mai. Der neuen zweiten Pieks wird wohl Mitte Juli stattfinden. Soweit die Ego-Perspektive.

Nun könnte ich rummaulen vom weiteren Verlust meiner Bewegungsfreiheit und daraus folgender entgangener Selbstverwirklichung. Ich könnte beispielsweise seelenruhig in einem Berliner Biergarten eine Halbe oder eine Maß genießen, während mein Umfeld daheim im Lockdown sitzt. Mal ehrlich: Was will ich allein in Freiheit, während alle anderen in der Quarantäne schmoren.

Nun ist es gerade ein Jahr her, als die Corona Pandemie ausgerufen wurde. Ein Jahr später zählen wir am 16. März 2021 weltweit 120,846,881 Infizierte und 2,674,086 Tote. Das RKI meldet für Deutschland am selben Tag 2.581.329 Erkrankte und 73.656 Verstorbene.

Es sind abstrakte Zahlen, die sich gemessen an der Weltbevölkerung oder den Einwohnern der Bundesrepublik, leicht in den Promille-Bereich herunter rechnen lassen. Was die Corona-Leugner nur allzu gerne tun.

Die US-Amerikaner sind bei den Vergleichen plastischer und vor allem drastischer: In allen Kriegen seit 1914 hätten sie weniger Soldaten verloren als Menschen in der Pandemie, die jetzt gerade mal ein Jahr dauert.

In nur einem Jahr haben etliche Nationen wirksame Impfstoffe entwickelt und zur Produktionsreife gebracht. In den letzten Monaten wurden über 300 Millionen Dosen verabreicht, Tendenz (hoffentlich) steigend.

Wir können uns gar nicht ausmalen, wie Corona gewütet hätte ohne all die Maßnahmen der Gesundheitsvorsorge, Lockdowns und schließlich den beginnenden weltweiten Impfkampagnen. Ein Blick in die Geschichtsbücher oder entsprechenden Links im Internet reicht, um das Ausmaß einer grenzenlosen Pandemie zu erfahren. „Alles nicht so schlimm“, ist einfach nur pure Ignoranz. Auch das Ausmaß der Folgeschäden auch bei jungen Menschen zeichnet sich jetzt erst ab.

Das Erkranken an Corona mit seinen Folgeschäden ist und bleibt das große Risiko für uns, nicht die Impfung selbst. Die Dosis von Astra Zeneca steht jetzt im Verdacht eine seltene Thrombose im Hirn zu verursachen.

Der Impf-Stopp ist damit berechtigt. Auch wenn die Impf-Kampagne möglicherweise für Wochen stillsteht. Sicherheit muss sein.

Doch die Untersuchung eignet sich am allerwenigsten als für ungebremste Partei-Polemik. Eine Pandemie ist kein Material für den Schlagabtausch in einem Wahljahr, das die Politik der Republik in diesem Jahr in Bann schlägt. Sie eignet sich langfristig nicht für billigen Stimmenfang. Karl Lauterbach – abschätzig „Karlchen Überall“ – ist einer der wenigen Politiker im Bundestag, die sachlich und auch wissenschaftlich korrekt die tatsächlichen Risiken und den Verlauf von Corona Sars-Cov2 mit seinen Mutationen darstellt. Es ist unangenehm, was er zu berichten weiß. Und peinlich für die Schönredner und Abwiegler in der Politszene. Der Botschafter der schlechten Nachricht wird selten geliebt. Auch wenn er Recht hat.

Nachtrag

Unserer Nation fällt es häufig schwer, sich auf eine neue Situation einzustellen. Wir bewegen uns etwa so wie ein voll beladener Tanker, der auf einen Kurswechsel mit erheblicher Zeitverzögerung reagiert (Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben).

Wie in den letzten Jahren etwa der Volkswagen-Konzern. Spät hat er sich auf die Technik von E-Autos eingelassen. Fast zu spät. Jetzt sind die Wolfsburger drauf und dran, global Rang 1 in der E-Mobilität einzunehmen. Wir sollten auch nicht vergessen, dass deutsche Unternehmen an der Entwicklung von Corona-Impfstoffen beteiligt sind.

 
 

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